Seit 2013 sorgt eine Frage in der „The Last of Us“-Fangemeinde immer wieder für teils hitzige Diskussionen. Jetzt liefert der wohl wichtigste Mann die endgültige Antwort.
Staffel 2 von „The Last of Us“ ging jüngst zu Ende und damit steht Fans wohl erneut eine längere Pause bevor. Um sich die Wartezeit bis zu „The Last of Us“ Staffel 3 zu vertreiben, die bereits offiziell bestätigt wurde, dürften etliche versucht sein, sich erneut den Videospielen hinzugeben.
Diese begeistern seit nunmehr zwölf Jahren Millionen von Menschen auf der ganzen Welt. Doch eine Frage war dabei immer wieder Grund für Streit innerhalb der Fangemeinde – bis jetzt. Denn Neil Druckmann – seines Zeichens Co-Entwickler und Autor von „The Last of Us“, Co-Entwickler und Co-Autor von „The Last of Us Part II“ (hier bei Amazon erhältlich) sowie Co-Showrunner der Serienadaption – sorgte jetzt im Podcast „Sacred Symbols“ endgültig für Klarheit (via Voice Film).
Dabei geht es um die Frage, ob Ellies Immunität tatsächlich zu einem Heilmittel gegen den tödlichen Cordyceps-Pilz hätte führen können. Im Serienfinale der ersten Staffel (und auch im Originalspiel) entscheidet sich Joel, die Fireflies daran zu hindern, Ellie zu operieren – ein Eingriff, der ihr Leben gekostet hätte. Er tötet die Ärzte, rettet Ellie und lügt sie später an: Es habe ohnehin nie eine Chance auf ein Heilmittel gegeben.
Davon waren auch etliche Fans überzeugt, doch Druckmann belehrte sie jetzt eines Besseren:
„Konnten die Fireflies ein Heilmittel herstellen? Unsere Absicht war, ja, konnten sie.“
Wie es nach dem Cliffhanger in der Serie weitergeht, verrät euch unser Video:
So reagieren die „The Last of Us“-Fans
Damit bestätigt Neil Druckmann eindeutig, dass ein funktionierendes Heilmittel im Rahmen der Geschichte möglich gewesen wäre. Allerdings räumt er ein, dass die wissenschaftliche Grundlage nicht ganz wasserdicht sei:
„Ist unser wissenschaftlicher Ansatz ein bisschen wackelig, sodass die Leute sie infrage stellen? Ja, er ist ein bisschen wackelig und jetzt stellen die Leute ihn infrage. Ich kann nichts dazu sagen. Alles, was ich sagen kann, ist, dass unsere Absicht war, dass sie ein Heilmittel hergestellt hätten. Das macht Joels Entscheidung philosophisch interessanter.“
Dem stimmen etliche Fans zu, wie ein Blick auf die Reaktionen auf die Aussagen von Druckmann bei Reddit beweist:
„Die Diskussionen rund um ‚The Last of Us‘ sind für mich so verrückt, weil es sich anfühlt, als wäre es für viele Leute die „erste richtige Medienerfahrung“. ‚The Last of Us 1‘ war für viele die erste Geschichte mit einem Trolley-Problem und ‚The Last of Us 2‘ war für viele die erste Rachegeschichte. Und trotzdem tun manche so, als hätten sie noch nie Medien konsumiert, in denen es entweder um das Thema geht „Rette ich eine Person oder die ganze Welt?“ oder um „Rache beziehungsweise Gewalt ist schlecht oder ein Teufelskreis“.
Es ist nicht so kompliziert. Es spielt keine Rolle, ob man es realistisch findet oder nicht, dass die Fireflies ein Heilmittel hätten entwickeln können – das moralische Dilemma ist der springende Punkt.“
„Es ist völlig absurd, dass Leute der Handlung des Spiels oder der Serie widersprochen haben. Die Figuren haben IMMER nur gesagt, dass ein Heilmittel möglich sei. Die Idee, dass es nicht funktioniert hätte, ist reine Fan-Fiction und Kopfkanon. Das steht überhaupt nicht im Text.“
„Ehrlich gesagt ist es irgendwie deprimierend, dass so viele Leute so wenig verstanden haben, dass diese Videospielhandlung sie praktisch an die Hand nehmen musste. Kommt schon – was wäre der Sinn, eine Geschichte zu erzählen, in der das Heilmittel sowieso nicht funktioniert hätte? Warum will man, dass die Geschichte uninteressant ist? Sie bauen sogar gefühlt neun oberflächliche Dialogzeilen in die Serie, in denen sie betonen, wie sicher sie sich sind, dass es funktionieren wird, lol. Der ganze Punkt liegt doch in der Wucht der Tragödie dieser Entscheidung und darin, wie menschlich Joels Wahl sich anfühlt – gerade weil sie so schwer wiegt.“
Damit dürfte dieses offengeschrieben leidige Thema jetzt hoffentlich ein für allemal geklärt sein. Schließlich treffen Druckmann und die zitierten Fans hier den Nagel auf den Kopf: Die Geschichte und Joels Entscheidung sind deutlich spannender, wenn die Fireflies ein wirksames Heilmittel hätten herstellen können.