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„The Last of Us“ hat sich seinen größten Twist mit einem Spoiler selbst versaut

„The Last of Us“ hat sich seinen größten Twist mit einem Spoiler selbst versaut
© Home Box Office

Die jüngste Folge von „The Last of Us“ hielt für etliche Zuschauende eine fiese Überraschung bereit. Wobei… eigentlich hätten sie damit nach der ersten Episode bereits rechnen müssen.

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– Achtung: Es folgen Spoiler für Staffel 2, Folge 2 von „The Last of Us“! –

Es gibt sie tatsächlich: Diejenigen, die es geschafft haben, die zweite Folge von „The Last of Us“ Staffel 2 ohne vorherige Spoiler gesehen zu haben. Viele dürften es gefühlt allerdings nicht gewesen sein. Schließlich sorgte der Tod von Joel bereits bei der Videospielvorlage „The Last of Us: Part II“ für einen gewaltigen Aufschrei und sogar einen riesigen Shitstorm. Den ereilt jetzt übrigens auch die Serie.

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Trotzdem wussten einige nicht, was der von Pedro Pascal in der Serie gespielten Version des Charakters bevorsteht. Dabei hat die „The Last of Us“-Adaption ihnen den größten Twist tatsächlich schon in Folge 1 gespoilert.

Direkt am Anfang sehen wir da Abby (Kaitlyn Dever) und einige der verbliebenen Fireflies in Salt Lake City vor dem Krankenhaus. Dort hatten sie gerade die von Joel getöteten Soldaten sowie Abbys Vater, der Arzt war, beerdigt. Abby kündigte bereits in dieser Szene an, dass sie Joel töten wolle – und zwar äußerst langsam. Als Kenner des Spiels hatte mich diese narrative Entscheidung tatsächlich enorm verwundert. Denn in der Vorlage erfahren wir nichts von Abbys Absichten, bis sie Joel in der Hütte das Knie wegschießt.

Wenn ihr Twists mögt, solltet ihr die folgenden Filme kennen:

In „The Last of Us: Part II“ spielen wir Abby zunächst sogar, wodurch man eine erste Verbindung zu ihr aufbaut. Gemeinsam mit Joel muss man sich anschließend gegen eine riesige Zombie-Horde verteidigen, bevor man bei ihrer Gruppe Zuflucht findet. Erst dort erfährt Abby, dass es sich bei ihrem mysteriösen Retter um den gesuchten Joel handelt – und eröffnet direkt das Feuer auf ihn. Mit dem Twist dürfte damals kaum jemand gerechnet haben, sofern man von den vorherigen Leaks nichts mitbekommen hatte.

Ganz anders jetzt in der Serie: Wir kennen Abbys Absicht schon von Anfang an und zudem erfährt sie auch direkt bei der ersten Begegnung mit Joel seinen Namen. Als sie anschließend vorschlug, zu ihrer Gruppe zu fliehen, war also allen Zuschauenden klar, dass sie ihn in eine Falle locken will – und genau das war garantiert die Absicht der „The Last of Us“-Verantwortlichen.

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Darum wurde der Abby-Twist in der Serie gestrichen

Man tauschte hier schließlich Suspense gegen Surprise ein, um mal zwei Begriffe in den Raum zu werfen, die vor allem Regie-Legende Alfred Hitchcock geprägt hat. Er war ein großer Verfechter der Suspense und erklärte deren Vorzüge gerne mit dem folgenden Beispiel: Man stelle sich eine Dinner-Szene vor, in der nach fünf Minuten plötzlich aus dem Nichts eine Bombe explodiert. Dabei handelt es sich um Surprise, also das Überraschen des Publikums mit einem Twist, den es nicht hat kommen sehen.

Da dies nur einen kurzzeitigen Schock auslöst, favorisierte Hitchcock die Suspense. Dabei hätte man dem Publikum von Anfang an gezeigt, dass unter dem Tisch eine Bombe ist, die laut der Zeitanzeige in fünf Minuten explodieren wird. Die Leute am Tisch wissen allerdings nichts von der Gefahr, weswegen wir als Zuschauende die ganze Zeit angesichts ihrer Ohnmacht mitfiebern und darauf hoffen, dass die Explosion noch irgendwie verhindert werden kann.

Genau dieses Prinzip wendeten die „The Last of Us“-Verantwortlichen jetzt bei Joel und Abby an. Alle Zuschauenden kannten diesmal Abbys Ziel, weswegen etliche wohl gehofft haben, dass Joel seinem Schicksal noch entrinnen kann. Da ein Großteil des Publikums ohnehin wusste, dass Joel sterben wird, ergibt diese Änderung durchaus Sinn, um mehr Suspense oder eben Spannung in die Szenen zu bringen.

Seinen eigentlich so effektiven Twist hat sich die Serie damit aber ruiniert. Ob das jetzt schlecht ist oder die neue Version sogar besser funktioniert, muss man individuell für sich selbst entscheiden. Ich persönlich sehe die grundlegenden Vorteile beim Suspense-Ansatz durchaus. Da Joels Tod allerdings ohnehin darauf abzielt, uns zu schockieren, komme ich nicht umhin, die Surprise-Lösung zu bevorzugen. Es mag aber auch einfach daran liegen, dass ich diese Version durch das Spiel zuerst kennengelernt habe.

Wie es nach dem Tod von Joel weitergeht, erfahrt ihr nächsten Montag bei WOW und Sky. Warum ihr „The Last of Us“ Staffel 2 jetzt trotz des schweren Verlusts auf keinen Fall abbrechen solltet, verrate ich euch an dieser Stelle.

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