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„Tatort“ heute am Sonntag: Wegen solcher Krimis werden wir Bibi und Moritz vermissen [Kritik]

„Tatort“ heute am Sonntag: Wegen solcher Krimis werden wir Bibi und Moritz vermissen [Kritik]

Kaum erreichte uns die überraschende Nachricht von ihrem baldigen Ausstieg, schon dürfen sich Adele Neuha und Harald Krassnitzer nach Lust und Laune austoben. Warum sich ihr neuster Einsatz wie eine Art Best-of ihrer bisherigen Laufbahn anfühlt, erfahrt ihr hier in Mareks Kritik zum „Tatort: Wir sind nicht zu fassen!“.

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Welche Kommissare ermitteln heute im „Tatort: Wir sind nicht zu fassen!“?

Erst vor wenigen Wochen gestand Bibi Fellner ihrem Kollegen Moritz, dass sie darüber nachdenke, aus dem Polizeidienst auszuscheiden. Der reagierte zunächst wie ein beleidigtes Kind, dem die liebste Spielkameradin offenbart, dass sie mit ihren Eltern wegzieht, ließ dann aber ein ehrliches Gespräch unter Erwachsenen zu. Auf einer Imbissbank sitzend schütteten sich beide ihr Herz aus und bescherten uns einen mit feiner Melancholie durchzogenen Moment, der wie wir nun wissen nicht zufällig im ansonsten gewohnt knackigen „Tatort: Messer“ platziert wurde.

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Wenige Tage nach dessen Ausstrahlung im April diesen Jahres wurde bekannt, dass Adele Neuha und Harald Krassnitzer entschieden haben, ihre Dienstmarken an den Nagel zu hängen und nur noch für vier weitere Krimis vor die Kameras tu treten. Der erste davon dürfte allen, die Bibi und Moritz schon jetzt vermissen mit einem lachenden und einem weinenden Auge zurücklassen.

„Wir sind nicht zu fassen!“ vereint alles, was den österreichischen „Tatort“ in den letzten 14 Jahren zu einem außergewöhnlichen Vertreter seiner Zunft gemacht hat und besticht einmal mehr als Kombination von rasantem Politthriller und schwarzer Komödie, wie sie in dieser Form nur in Wien zu finden ist. Auch deshalb werden Bibi und Moritz ihren vorderen Platz  in unserem Video der besten „Tatort“-Teams nach ihrem Ausstieg behalten.

Worum geht es im „Tatort: Wir sind nicht zu fassen!“?

Die „Kampfbereite Außerparlamentarische Opposition“, kurz „KAPO“, hält Wien seit Wochen in Atem. Als der rechte Aktivist Jakob Volkmann während einer Demonstration gegen den Staat und seine Organe zu Tode kommt, übernehmen Moritz Eisner und Bibi Fellner die Ermittlungen und geraten schnell zwischen die Fronten.

Der Staatsschutz fürchtet, dass seine V-Leute enttarnt werden, der zuständige Einsatzleiter will von Polizeigewalt nichts wissen und die „KAPO“ hetzt weiter gegen „das System“, das sie für den Tod ihres prominenten Mitstreiters verantwortlich macht. Doch bei friedlichen Protesten auf der Straße bleibt es nicht, wie Kriminalassistentin Meret Schande am eigenen Leib erfahren muss.

Mareks „Tatort“-Kritik: Archetypischer Wiener Krimi, der seine Fans glücklich machen sollte

Adele Neuha und Harald Krassnitzer sind immer dann am besten, wenn sie von einem übermächtigen Gegner durch die österreichische Hauptstadt gehetzt werden und ihrem Unmut mithilfe ihres unnachahmlichen Wiener Schmähs Luft machen dürfen. Ihr mittlerweile 36. gemeinsamer Fall setzt von der ersten Minute an auf diese Prämisse, was seinen Unterhaltungswert sofort in die Höhe schießen lässt.

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Freilich, die an sich brisante Geschichte um eine militante Gruppe aus dem Untergrund, die „das System“ stürzen möchte ist spätestens im letzten Drittel etwas dick aufgetragen und auch das Umfeld des rechtsradikalen Todesopfers ist eher grobschlächtig gezeichnet, dafür ist die Rivalität zwischen Staatsschutz und Kriminalpolizei nicht nur launig, sondern auch durchaus treffend in Szene gesetzt und mit wunderbaren Dialogen garniert, die ebenfalls ein gerne gehörtes Aushängeschild des Wiener „Tatorts“ sind.

Allein, wie sich Bibi und Moritz dem Polizeipräsidenten für seine physische Anwesenheit während einer Besprechung danken oder wie sie sich mit ihrem Chef anlegen und ihn dabei dennoch liebevoll „Ernstl“ nennen, lohnt das Einschalten dieses archetypischen österreichischen „Tatorts“, der darüber hinaus einen kleinen Vorgeschmack auf seine eigene Zukunft im Gepäck haben könnte. Wie schon im ebenfalls sehenswerten „Tatort: Was ist das für eine Welt“ wurde die Rolle der Kriminalassistentin Meret Schade ausgebaut, was ihre Darstellerin Christina Scherrer einmal mehr mit einer starken Vorstellung nutzen kann. Wer weiß, vielleicht wird sie ja bald befördert. Eine schlechte Lösung wäre dieses Szenario mit Sicherheit nicht. München lässt grüßen.

Der „Tatort: Wir sind nicht zu fassen!“ wird heute am Sonntag, den 1. Juni 2025 um 20:15 Uhr in der ARD ausgestrahlt und ist danach in der Mediathek für sechs Monate als Wiederholung im Stream verfügbar. 

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