„Shazam!“: 14 Anspielungen auf Comics und Filme, die selbst Fans entgangen sind

Billy Batson und seine Adoptivgeschwister besuchen (fast) alle die gleiche Schule, die Fawcett Central. Hiermit wird auf den Ursprung von Shazam, pardon Captain Marvel, angespielt. Die ersten Abenteuer von Captain Marvel erschienen von 1939-1953 in den Fawcett Comics. Nach einem Rechtstreit mit Detective Comics (später DC Comics) musste Fawcett Comics die Reihe einstellen. Der Grund: Captain Marvel würde vorgeworfen, eine Kopie von Superman zu sein. 1972 verkaufte Fawcett Comics die Rechte an DC, die den Helden als Shazam neu vermarkteten – auch um einem möglichen Rechtstreit mit Marvel Comics aus dem Weg zu gehen.

Freddy ist ein echter DC-Fan. Dass dabei auch die Liebe für den dunklen Ritter nicht zu kurz kommt, beweist etwa der Batarang, den Freddy in seiner Sammlung voller Stolz präsentiert. Auch die Beschreibung des Geheimverstecks vor der Bankangestellten ist ein Ebenbild des Batcaves inklusive eigenem Wasserfall und Parkplätzen für verschiedene Fahrzeuge. Um sich vor Doctor Sivana zu schützen, schmeißt Shazam mit Batman-Actionfiguren um sich.

An verschiedenen Stellen lässt „Shazam!“ auch die Liebe für Superman durchklingen. Freddy hat Mützen, Tassen, Rücksäcke mit Superman-Symbol. In seiner Sammlung zieren Zeitungsartikel aus älteren „Superman“-Filmen. „Caped Wonder Stuns the City“ war in „Superman“ (1978) zu sehen, während das Time-Cover auf Zods Invasaion in „Man of Steel“ anspielte. Doch damit nicht genug: Der Film endet damit, dass Freddy von Shazam und Superman in der Schulkantine überrascht wird – doch wer in dieser Szene den Anzug überstreifte ist nicht gewiss. Henry Cavill drehte zeitgleich „Mission: Impossible – Fallout“.

Bewusst wurde der Film nach Philadelphia versetzt – Heimat der wohl berühmtesten Filmboxers aller Zeiten. „Rocky“ Balboa boxte sich durch sechs Soloauftritten und coachte in zwei „Creed“-Filmen die nächste Generation. Besonders berühmt wurde dabei die Trainingssequenz, inklusive der „Rocky Steps“ vor dem Philadelphia Museum. 72 Stufen erklomm Sylvester Stallone – und nun auch Billy Batson alias Shazam, um das Taschengeld ein wenig aufzupolieren und die Parallele des Underdogs nachzuzeichnen.

Im Kampf zwischen Shazam und Doctor Sivana im Einkaufszentrum wird einem Klassiker der 80er Jahre gedacht. In „Big“ (1987) wird der Wunsch des 12-jährigen Josh erfüllt, der endlich erwachsen sein möchte. „Shazam!“ folgt natürlich ebenfalls dieser Prämisse und wurde zu Promotion-Zwecken damit verkauft, dass „Superman auf Big trifft“. end dazu, stolpert auch Shazam über ein überdimensioniertes Klavier, wie es einst Tom Hanks tat.

Habt ihr euch auch gefragt, woran die Schattenspiele und Angstschreie, die die Sekretärin vor dem Meeting-Raum mit ansehen musste, anspielen? Diese schaurige Todessequenz erinnert an den Emmerich’s „Independence Day“, in der die Aliens erstmals ihre böswilligen Absichten auf der Erde preis gaben.

Wenn Billy Batson erstmals vom Magier Shazam in das geheime Versteck, den „Rock of Eternity“ gerufen wird, findet man viele versteckte Hinweise auf die Comic-Vorlage. Besonders groß in Szene gesetzt wird natürlich Mr. Mind – dazu gleich mehr. Ebenso sieht den Magischen Spiegel, in dem die übernatürliche sca gefangen ist und Billy ein ums andere Mal aus der Patsche hilft. Zu guter letzt sieht man ebenfalls die brennende Violine, ein Relikt eines weiteren gefallenen Schülers von Shazam. Oggar ist unsterblich, mittlerweile erklärter Feind von Shazam und hat beinah dank der brennenden Violine New York City niedergebrannt.

Der größte Auftritt eines „Shazam!“-Bösewichts, neben Doctor Sivana, wurde Mr. Mind zuteil. In der Mid-Credit-Szene sehen wir, wie der Alienwurm und Anführer versucht Doctor Sivana für die „Monster Society of Evil“ zu rekrutieren. Seinen ersten Auftritt absolvierte er 1943 und konnte etwa Black Adam, die Krokodil-Männer oder Oggar für seine Zwecke rekrutieren.

Diese bekannten „Shazam!“-Schurken aus den Comics geben bereits ihr Stelldichein in einem kleinen Cameo. Als die Kinder im „Rock of Eternity“ auf der Flucht sind, finden sie verschiedene Türen, die zugleich verschiedene Portale sind. Hinter der ersten Tür befinden sich drei Krokodile, die allesamt Karten spielen. In den Comics sind diese Bösewichte humanoide Krokodile mit hoher Intelligenz und Teil der „Monster Society of Evil“.

Als der Zauberer Shazam dem jungen Billy Batson die vergangenen Probleme mit der Ernennung eines Champions schilderte, sprach er von der Zerstörung der anderen Zauberer durch diesen Champion. Dieser wurde von den sieben Todsünden korrumpiert und wendete sich gegen die Zauberer – eine klare Referenz zu Black Adam. Der Bösewicht wird in künftigen Filmen von Dwayne Johnson dargestellt werden.

Die Shazam-Familie ist keine neue Erfindung. Bereits in den 1940er Jahren teilte Billy Batson seine Kräfte mit Mary und Freddy, die zu Mary Marvel und Captain Marvel Jr wurden. Und auch die Verwandlung der restlichen Familie konnten aufmerksame Comic-Buchleser in der jüngsten „Shazam“-Reihe miterleben – wo die Helden identisch ihre Kräfte erhalten haben.

Bereits im Vorfeld wurde dieser ungewöhnliche Cameo bekannt. Horrorpuppe Annabelle stattet “Shazam“ einen Besuch ab. Der Grund ist dabei so simpel wie effektiv: Regisseur David F Sandberg inszenierte den Horrorfilm „Annabelle 2“ und versteckte die Horrorpuppe in „Shazam“ gleich zu Beginn. Im Pfandhaus, in dem die Polizisten Billys Notruf folgen, sieht man die Puppe in einem Regal sitzen.

Wenn Billy als Shazam und Freddy ihre Superhelden-Tests in einer alten Fabrikhalle ausüben, sieht man in einer Einstellung den Schriftzug „Ace Chemicals“. Dies ist zeitgleich der „Geburtsort“ des Jokers, dem größten Widersacher von Batman – zumindest in einer Version. Es gibt verschiedene Versionen darüber, wie der Joker zum Joker wurde. In einer davon ist er Teil der Red Hood Gang und fällt in einen toxischen Behälter und erhält somit sein ikonisches Antlitz. Dieser Behälter befand sich in den Gebäuden von Ace Chemicals. Übrigens könnten wir im Herbst 2019 Ace Chemicals erneut im Kino sehen, wenn in „Joker“ die Ursprungsgeschichte des Widersachers von Batman geschildert wird.

Mit der zweiten After-Credits-Szene gab „Shazam“ noch einen schönen Seitenhieb auf den Superhelden, der mit Fischen sprechen kann. Dabei stellt Shazam jedoch fest, dass er die Superkraft von „Aquaman“ nicht besitzt. Übrigens erlaubte sich Warner Bros am 1. April einen besonderen Aprilscherz. Hinter der Ankündigung für den „Aquaman 2“ Trailer verbarg sich in Wahrheit ein Trailer für „Shazam!“.