Was wurde aus dem Mädchen im roten Mantel in „Schindlers Liste“?

Oliwia Dabrowska war gerade einmal drei Jahre als, als sie die Rolle des Mädchens im roten Mantel übernahm. Im Krakauer Ghetto irrt sie inmitten des Mordens bei der Räumung umher.

„Schindlers Liste“ porträtiert die Geschichte von Oskar Schindler, der es schaffte 1.000 Juden vor der Deportation ins Konzentrationslager nach Ausschwitz zu bewahren. Der Geschäftsmann ist zunächst darauf aus sich vom Krieg zu bereichern.

Er realisiert jedoch schnell mit welcher Brutalität das Nazi-Regime vorgeht. Vor allem das kleine Mädchen im roten Mantel erschüttert Oskar Schindlers Moral, als er der Räumung des Krakauer Ghettos beiwohnt.

Pure Panik, markerschütternder Horror und panische Angst werden hier in cineastischer Perfektion dargestellt – ein Mahnmal für die größte Schande der Menschheit.

Vor allem das Mädchen im roten Mantel rüttelt Schindler wach. Sie irrt durch die Massen und verschwindet schließlich in einer Türöffnung – scheinbar gerettet. Doch ein Jahr später sieht Schindler sie wieder: auf einem Karren mit Toten, die verbrannt werden sollen.

Als das kleine Mädchen für die Rolle gecastet wurde, musste sie Steven Spielberg versprechen sich den Film erst anzuschauen, wenn sie 18 Jahre alt ist.

Doch sie brach ihr Versprechen – was sie allerdings stark bereute. Nachdem sie von Familie und Freunden so viel über den Film hörte, konnte sie nicht widerstehen und schaute mit 11 Jahren in den Film rein.

Der dargestellte Horror und die Brutalität sind jedoch zu viel für ein so junges Mädchen. Die unmenschlichen Taten des Amon Göth, dargestellt von Ralph Fiennes, sind auch für Erwachsene nur schwer zu ertragen.

Eine der verstörendsten Szenen war die, in der Amon Göth willkürlich Frauen und Kinder von seinem Balkon aus erschießt.

Der Film brachte ihr ungewollte Aufmerksamkeit und sie fühlte sich belästigt von Mitschülern und Erwachsenen, die es gut meinten. Alle dachten sie müsse so viel über den Holocaust wissen, was bei ihr zu Frustrationen führte.